III-9 Tanz der Horen

Tanz der Horen, Kopie nach dem antiken
Original aus der Villa Borghese

Nicht datierbar
Verkleinerter Gipsguss getönt
44,2 × 91,0 cm
Privatbesitz Dessau-Roßlau

Nach der Rückkehr von seinem Italienaufenthalt 1767 erhielt Erdmannsdorff als einen seiner ersten Bauaufträge den Umbau verschiedener Räumlichkeiten im Dessauer Residenzschloss. Es sollte für den Empfang der soeben angetrauten Fürstin Louise neu ausgestaltet werden. Erdmannsdorff wird für einige Räume Entwürfe geliefert haben; zwei davon werden ihm vollständig zugesprochen: der große Festsaal und die so genannte Louisenrotunde (Schreib- und Lesezimmer der Fürstin). Den fast quadratischen Saal gestaltet er in schweren klassizistischen Formen. Die Wände sind mit korinthischen Pilastern in giallo antico gegliedert, während auf einer Seite korinthische Säulen die Musikerempore tragen. Im oberen Teil der weißen Wände sind Reliefplatten aus rosso antico eingelassen, unter anderen auch das Relief der tanzenden Horen aus der Villa Borghese. Winckelmann hat dieses Relief besonders gerühmt. Es zeigt die jugendlichen Frauen (Töchter des Zeus) gemeinsam tanzend mit ihren Attributen der Jahreszeiten, Blumen und Früchte. Nach der antiken Mythologie waren die Horen den Menschen freundlich zugetan und gnädig. Das Horen-Relief fand auch im Luisium und der Villa Hamilton Verwendung.
R.M.

Ausstellung

Federführung: Frank Kreißler
Kurator: Reinhard Melzer
Konzept: Andreas Pečar, Paul Beckus, Andreas Erb, Reinhard Melzer, Frank Kreißler
Bildredaktion und Reproduktion: Sven Hertel

Katalog

Herausgeber: Andreas Pečar und Frank Kreißler für die Stadt Dessau-Roßlau
Redaktion: Frank Kreißler
Assistenz: Fabian Schubert, Antje Geiger
Entwurf Titelbild und Bildredaktion: Sven Hertel