Sektion IV

Feiern am Rande des Abgrunds –
Franz regiert 50 Jahre

Das 50. Regierungsjubiläum von Leopold Friedrich Franz fiel in das Jahr 1808. Nur wenigen Dessauern war nach Feiern zumute. Die Doppelschlacht von Jena und Auerstedt und damit Preußens Niederlage gegen Napoleon war gerade zwei Jahre her. Nun hing die weitere Existenz Anhalts ab von den undurchschaubaren Plänen eines fremden Eroberers. Entsprechend setzten die Organisatoren des Jubiläums nicht auf eine Demonstration von Macht und Glanz nach außen, sondern auf Zusammenhalt im Innern. Die Feierlichkeiten hatten ihr Zentrum in der Residenzstadt Dessau. Dort standen repräsentative Bauten ebenso wie eine zahlreiche Einwohnerschaft als Resonanzboden zur Verfügung. Die Jubiläumsfeier war als Huldigung der gesamten Bevölkerung an ihren Landesvater

organisiert. Man zelebrierte die Segnungen seiner Herrschaft auf verschiedenen Ebenen: es gab einen Festumzug der Dessauer Bürgerinnen und Bürger, ein Festmahl mit geladenen Gästen, Gottesdienste in Anhalts Kirchen und eine Opernaufführung. Fürst Franz wurde als weltlicher und geistlicher Territorialherr sowie als fürsorglicher Landesvater präsentiert. Im abendlichen Dessau erleuchtete ein Ehrentempel. Die Bürger dekorierten ihre Häuser mit Huldigungsadressen. Zahlreiche Publikationen sollten die Feier flankieren und verewigen. Straffe Organisation durch Staat, Kirche und Militär und eine offenkundig rege Anteilnahme der Bevölkerung haben das Jubiläum zu einem Baustein künftiger Jubiläumsfeiern des Fürsten Franz werden lassen.

IV-3 Leopold Friedrich Franz

Unbekannter Künstler (Hunold nach Posch?)

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IV-13 Tabula Geographica Principatus Anhaltini

I.C.R. (Königliche Akademie der
Wissenschaften Berlin)

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Ausstellung

Federführung: Frank Kreißler
Kurator: Reinhard Melzer
Konzept: Andreas Pečar, Paul Beckus, Andreas Erb, Reinhard Melzer, Frank Kreißler
Bildredaktion und Reproduktion: Sven Hertel

Katalog

Herausgeber: Andreas Pečar und Frank Kreißler für die Stadt Dessau-Roßlau
Redaktion: Frank Kreißler
Assistenz: Fabian Schubert, Antje Geiger
Entwurf Titelbild und Bildredaktion: Sven Hertel