Otto Illemann (1869–1940) nach Friedemann Hunold (1737–1840)
Büste des Fürsten Leopold Friedrich Franz

1917
Marmor
Höhe 54,0 cm
Bez.: LEOPOLD FRIED. FRANZ / HERZOG: ANH:
DESSAU / GEST: IX. AUG: MDCCCXVII
Kulturstiftung Dessau-Wörlitz
Inv. Nr.: II-864

Lit.: Nach hundert Jahren, Zum dankbaren Gedächtnis
des Herzogs Leopold Friedrich Franz, Dessau 1917

Im August 1917, mitten im Ersten Weltkrieg, sorgte der Dessauer Gemeinnützige Verein „zur Pflege des vaterländischen Gefühls“ für mehrere Gedächtnisfeiern zur Erinnerung an Herzog Leopold Friedrich Franz. Die Initiative hierfür ging sehr wahrscheinlich vom Hofuhrmacher Fritz Seelmann aus. Im Mai 1917 fand zunächst im Evangelischen Vereinshaus in Dessau eine drei separate Abende umfassende Erinnerungsfeier statt. Dabei handelte es sich um drei Vortragsabende, die alle vor vollem Saal und in Anwesenheit des regierenden Herzogs Friedrich II. (1856–1918) stattfanden. Höhepunkt der Gedächtnisfeiern war aber die feierliche Enthüllung einer Franz-Büste am 9. August 1917, dem 100. Todestag von Herzog Franz. Diese schlicht gehaltene Feier fand am Gotischen Haus im Park Wörlitz statt. Fast alle Mitglieder des Herzogshauses hatten sich hierzu eingefunden. Dabei wurde im Sommersaal des Gotischen Hauses diese Büste auf einer kanellierten Säule aufgestellt. Die Säule wurde mit einer vergoldeten Inschrift versehen, einem Distichon, das der Geheime Archivrat Professor Dr. Hermann Wäschke (1850–1926) Wäschke verfasst hatte: „Hier, wo sein sinnendes Auge sich oft am Erschaffnen erfreute, / Weihte dem Vater Franz dankend die Nachwelt sein Bild“.
F.K./R.M.